Das Seifersdorfer Tal ist die Bezeichnung für einen der ältesten deutschen Landschaftsgärten. Am Ende des 18. Jahrhunderts von Christina von Brühl konzipiert und angelegt. Das Tal verläuft geografisch entlang der Großen Röder von Liegau-Augustusbad bis Grünberg.
Das Tal ist nach dem nahen Ort Seifersdorf benannt. Tina Gräfin von Brühl lebte dort. Heute ist der Eigentümer des historischen Landschaftsgartens „Seifersdorfer Tal“ der Landesverein Sächsischer Heimatschutz. Die weiteren zum Tal gehörigen Flächen befinden sich größtenteils in Privatbesitz. Dabei liegt das Seifersdorfer Tal heute im Bereich der Gemeinde Wachau, an der nördlichen Stadtgrenze zur Landeshauptstadt Dresden und teilweise zu Radeberg.
Christina von Brühl, Schwiegertochter des sächsischen Premierministers Heinrich Graf von Brühl, lebte mit ihrer Familie in der Nähe des Tales im Schloss Seifersdorf bzw. im Verwalterhaus des Schlosses Seifersdorf.
,,himmlisch"
~Jean Paul
Der Beginn
Die Brühls gestalteten den Landschaftspark Seifersdorfer Tal über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten nach englischem Vorbild.
Trotz der prekären finanziellen Situation der Familie nach dem Siebenjährigen Krieg widmeten sich die Brühls ab 1781 mit großem Engagement der Ausgestaltung des Tales.
,,Zaubergrund"
~Christoph Martin Wieland
berühmte Besucher
Das Seifersdorfer Tal wurde zwischen 1771 und 1790 von der bürgerlichen Elite sowie von Künstlern aus Dresden, Weimar und Berlin besucht, darunter:
Christoph Martin Wieland,
Theodor Körner,
Jean Paul,
Caspar David Friedrich,
Elisa von der Recke,
Friedrich Schiller,
Johann Gottfried Herder und
Friedrich Gottlieb Klopstock
Dem Paar von Brühl standen der Weimarer und der Karlsbader Kreis um Johann Wolfgang von Goethe besonders nahe. Ein großer Teil der Staffagen würdigt dementsprechend Freunde, Bekannte und Zeitgenossen aus der Entstehungszeit des Parks wie
Herzogin Anna Amalia,
Johann Gottfried Herder,
den Komponisten und Dresdner Hofkapellmeister Johann Gottlieb Naumann,
Leopold von Braunschweig,
Johann Wolfgang von Goethe,
Johann Gottfried Herder und
Christoph Martin Wieland.
Ein großer Teil der Staffagen ist Familienmitgliedern der Brühls gewidmet. Sie vermitteln das Selbstbild der Familie, zeigen ihre Beziehungen untereinander auf und dienen der Rehabilitation des Vaters und Schwiegervaters, des ehemaligen Premierministers Heinrich Graf von Brühl.
Kraft des „Gefühls“
Der Begriff spielte eine grundlegende Rolle in der Konzeption des Tals
Umsetzung
Materiell umgesetzt wurden diese Ideen mit kleinen Tempeln, Altären, Hütten aus Holz und Stroh, Ruheplätzen, Pavillons, Grotten und aus Bruchsteinen gemauerten kleinformatigen Häusern. Vielfach wurden den Arrangements Accessoires mit metaphorischer Bedeutung sowie Inschriften, „gemeinsinnige Belehrungen“, beigegeben. Aufgrund der für adelige Verhältnisse relativ prekären finanziellen Situation der Familie wurden viele der Staffagen aus vergänglichen Materialien wie Holz, Rinde, Stroh gefertigt. Darum ist nur ein Teil der Parkarchitekturen erhalten.
,,Nicht Idee, es ist Gefühl"
aus dem Herder-Gedicht „An die Gräfin Brühl“
Staffagen
Dies ist nur eine kleine Auswahl von der Vielzahl an Denkmälern, Altären, Gräbern, …
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